(Banksy , photo taken by Bert2332 at The Cans Festival, London)
Artikel aus der geprinteten Zeit vom 29.5.2008 / ..mit Ilaria Hoppe, Evol & Adrian Nabi.
“Geld aus der Dose”
Was einst als Graffiti verteufelt wurde, erobert inzwischen als »Street Art« die Museen und wird auf Auktionen teuer versteigert. Woher rührt der Riesenerfolg?
Von wegen Straßenkunst. Viele Graffiti-Künstler zieht es mit Macht in die Museen, und die Museen sind glücklich, wenn sie sich mit ihnen schmücken dürfen. Am Wochenende gab die Tate Modern in London sogar ihre gewaltige Fassade für die Sprayer frei, sechs ausgewählte Street-Art-Künstler durften die ehemalige Turbinenhalle bemalen – mit marschierenden Soldaten, gefolterten Menschen, verbrannten Leichen. Es ist ein Affront, und es soll einer sein: Auf einem der Bilder zielt ein junger Schwarzer mit seiner Waffe auf die Besucher, die ins Museum strömen. Erst auf den zweiten Blick erweist sich die großkalibrige Waffe als Videokamera. Tausende kamen am Wochenende, standen und starrten hoch.
Was als Untergrundkunst begann, scheint sich nun für ein Massenspektakel zu eignen. Die Tate Modern bietet auch Stadtführungen zu ausgewählten Graffiti an, Kinder können auf der Internetseite des Museums das Sprühen virtuell üben. Und neben Journalisten und Museumskuratoren interessieren sich auch die Händler und Sammler immer leidenschaftlicher für die Sprühkunst – mit zum teil grotesken Folgen. So hatte der britische Street-Art-Künstler Banksy vor mehreren Jahren ein kleines Graffito an der Mauer des Berliner Garnisonsfriedhofs hinterlassen, eine Ratte, die ein Anarchiezeichen malt. Einem Sammler schien das Bildchen so viel wert zu sein, dass er den Restaurator Carsten Hüttich beauftragte, der sich normalerweise mit alten Mosaiken und Klosterwänden beschäftigt. Er sägte das Graffito aus dem Putz heraus, vorsichtig, fachgerecht..." weiterlesen auf Berlin based Urban-Art/Street Art Blog
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